
Medizin - Meteorologie
Die Medizin-Meteorologie unterscheidet drei verschiedene Arten des
Wechselspiels zwischen Wetter und Mensch:
- Wetterreaktion
-
Wetterfühligkeit
- Wetterempfindlichkeit
Laut Wissenschaft ist die Wetterfühligkeit keine Krankheit als solche. Die
Medizin-Meteorologen sind der Meinung, dass es sich bei der Wetterfühligkeit
um einen uralten Schutzreflex handelt, der bei bevorstehendem Wetterwechsel
Mensch und Tier vorwarnte.
Wetterfühlig ist ein Mensch mit erhöhter Ansprechbarkeit bzw. erniedrigter
Reizschwelle seines vegetativen Nervensystems. Er nimmt also seine
Körperreaktion auf Wetter und
Klima verstärkt subjektiv wahr. Je nach Ausmaß
dieser überschießenden Reaktion kann es zu Müdigkeit, Kopfdruck und
Konzentrationsstörungen kommen.
Wetterfühligkeit ist - bildhaft gesprochen - ein Leben in Überlastung am
Rande eines Fasses mit kleinem Fassungsvermögen vor dem Überlaufen. Durch
Training und Lebensführung lässt sich diese Überempfindlichkeit wieder zu
einer ausgeglichenen Wetterregulation zurückführen: Ins Fass passt wieder
mehr hinein.
Wetterempfindlich kann ein Mensch im Laufe seines Lebens durch Krankheiten
oder Verletzungen werden. Häufigste Vertreter der Wetterempfindlichkeit sind
Kopf-, Narben- und Amputationsschmerzen auch Phantomschmerzen genannt, sowie
Müdigkeit und schwere Merkstörungen nach Frakturen.
Wetterbedingte Beschwerden mögen Symptomen normaler Krankheiten ähneln - in
einer Hinsicht unterscheiden sie sich aber klar von ihnen: Auch mit
gründlichen Untersuchungen kann der Arzt keine krankhaften Veränderungen an
den betreffenden Organen nachweisen. Die Wetterleiden müssen demnach als
Symptom eines geschwächten Organismus betrachtet werden, der nicht in der
Lage ist, die atmosphärischen Veränderungen zu kompensieren. Also,
Wetterfühligkeit ist grundsätzlich keine Krankheit, doch hat die
Wetterempfindlichkeit durchaus Krankheitswert.
Die physiologische Antwort eines Menschen auf atmosphärische Umweltreize
wird als Wetterreaktion bezeichnet. Zur Erhaltung der Kerntemperatur ist der
Organismus eines Warmblütlers, zu denen auch wir Menschen zählen, ständig
gezwungen, Wärmebildung, Wärmeaufnahme und -abgabe zu regulieren. Diese
Körper-Reaktion nehmen wir in der Regel nur wahr, wenn wir stark schwitzen
oder frieren. Unter weniger ausgeprägten Bedingungen reguliert der Körper
die Temperaturautonom über den Kreislauf und den Stoffwechsel. Hin und
wieder werden aber auch manche Stimmungs- und Befindensschwankungen ohne
wesentlichen Leidensdruck oder Krankheitswert, für die sich sonst keine
Erklärungen anbieten, dem
Wetter zugeschrieben.